Hochschule Hannover – Umbau und Sanierung
Die Hochschule Hannover erhielt ihren Neubau zur Neugründung 1971. Die Gesamtplanung für den Standort stammt von Herrn Harald Leonhardt, dem Gründer von Architekten LSM.
Unterschiedliche technische Institute bilden derzeit ca. 10.000 Studierende aus. Neben Vorlesungssälen und Seminarräumen findet die Ausbildung auch praktisch statt, in Werkstätten und Laboren. Angesiedelt ist ein Isotopenlabor, Werkstätten für elektrische Antriebe sowie Motorenprüfstände. Über 600 Lehrkräfte unterrichten und haben ihre Büros auf diesem Campus. Alle Umbaumaßnahmen fanden im laufenden Vorlesungs-Betrieb statt, mit entsprechenden Schutzmaßnahmen.
Gestalterische Aspekte
Im Zuge der Sanierung von großen Teilen des Gebäudekomplexes, war es unser Anliegen, die Qualitäten der bestehenden Architektur aus den 60er / 70er Jahren herauszuarbeiten und zu stärken. Das Gebäude ist als ein Stahlbeton-Skelettbau mit aussteifenden Wandscheiben errichtet worden. Die Tragstruktur zeichnet sich in den Fassaden ab, welche unter energetischen Gesichtspunkten saniert werden mussten. Neben großen Putzflächen wurden die Giebelflächen wieder mit einem Verblender verkleidet, in einer Farbmischung nach vorhandenem Vorbild. Das Audimax, als Adresse in Verbindung mit dem Haupteingang, war schon immer hervorgehoben in der materiellen Gestaltung. Dies wurde neu interpretiert, mit einer Fassade aus hinterlüftetem Glasmosaik, welches gerahmt wird, durch die weiß verputzten Stützen. Die Möbel in den Vorlesungssälen wurden saniert bzw. ebenso von uns geplant, wie die Außenanlagen im Bereich der Sanierung.
Technische Aspekte
Schadstoffsanierung: Wie bei Gebäuden dieser Bauzeit üblich, mussten KMF – Fasern, Asbest und belastete Böden fachgerecht ausgebaut und entsorgt werden.
Betonsanierung: Teilweise war die Bewehrung korrodiert bzw. lag eine zu geringe Betonüberdeckung vor.
Brandschutz
Nachträglich mussten Brandabschnitte mit entsprechenden Brandwänden im Bestand geschaffen werden. Rauchabschnitte wurden nach heutiger NBauO gebildet, mit entsprechenden Türen. Fehlende Rettungswege wurden durch neue Außentreppen geschaffen.
Barrierefreiheit
Bereits im Außenbereich mussten Höhenunterschiede durch neue Rampen überwunden werden. Eine taktile Markierung führt von der Straße und vom Parkplatz zum Haupteingang, so dass auch Menschen mit eingeschränkten Sehfähigkeiten sich zurechtfinden. Im Innenbereich wurden Aufzüge ergänzt, WC-Anlagen wurden behindertengerecht neu geschaffen. Klapptische im Audimax können von Rollstuhlfahrern genutzt werden.
Bauherr: Land Niedersachsen, vertreten durch das Staatliche Baumanagement
Planungsbeginn: 2008
Baubeginn: 05 / 2009
Realisierung: mehrere Bauabschnitte
Fertigstellung: 04 / 2018
Leistungsphasen: 1-9