Kooperative Gesamtschule Wennigsen - Erweiterung, Umbau und Sanierung

Die Sophie Scholl Gesamtschule wurde in den Jahren 1975-76 vom Büro Schumann und Reichert geplant und realisiert. 2013 wurde beschlossen, einen gymnasialen Zweig einzuführen. Zusätzlich bestand erheblicher Sanierungsbedarf im Bereich Naturwissenschaften, Lehrerzimmer, Verwaltung und Sanitäranlagen.

Ca. 1.000 Schüler / Schülerinnen werden kooperativ in neun Jahrgängen unterrichtet.
Der Großteil der Arbeiten sind Sanierungen (ca. 75%) mit kleineren Ergänzungsbauten und fanden im laufenden Betrieb statt, mit entsprechenden Schutzmaßnahmen.
In der Planung ist der Umbau für eine Mensa sowie die Sanierung der Sammlung und der Klassenräume in den Obergeschossen.

Gestalterische Aspekte

Im Zuge der Sanierung von großen Teilen des Gebäudekomplexes war es unser Anliegen, die Qualitäten der bestehenden Architektur aus den 70er Jahren herauszuarbeiten und zu stärken. Das Gebäude ist als ein Stahlbeton-Skelettbau im typischen Raster von 8,40 m und Bandfenstern errichtet worden. Bei der Sanierung wurden die gleichen Klinker verwendet wie im Bestand. So entsteht nicht der Eindruck von Zwischenbauzuständen. Nicht der Kontrast, sondern die Einheit von Alt und Neu bestimmen unser Entwurfskonzept. Farbige Bleche in vier verschiedenen Blau- / Grüntönen verweisen auf die neuen und sanierten Bereiche. In den Innenhöfen tauchen diese vier Farben wieder auf, als Akzente im Faserzement vor den neu gedämmten Fassaden. Diese Farben werden auch im Innenbereich in den Bodenbelägen und den Türoberflächen verwendet und dienen gleichzeitig zur schnellen Orientierung – auch im Amokfall. Der Haupteingang, die Verwaltung und das Lehrerzimmer liegen jetzt wieder organisatorisch richtig und sind auffindbar. Helle Flure dienen auch dem Aufenthalt.

Technische Aspekte

Schadstoffsanierung: Wie bei Gebäuden dieser Bauzeit üblich, mussten KMF – Fasern, Asbest und belastete Böden fachgerecht ausgebaut und entsorgt werden.

Brandschutz

Nachträglich mussten Brandabschnitte mit entsprechenden Brandwänden im Bestand geschaffen werden. Rauchabschnitte wurden nach heutiger NBauO gebildet, mit entsprechenden Türen. Betonrippendecken wurden mit F-90-Unterdecken ertüchtigt, alle Rettungswege hinsichtlich der Schülerzahlen geprüft und ergänzt. Wanddurchführungen und Installationen wurden erneuert. In der Verwaltung wurden Nutzungseinheiten gebildet.

Barrierefreiheit

Bereits im Außenbereich mussten Höhenunterschiede durch neue Rampen überwunden werden. Im Innenbereich wurde ein Aufzug und eine Rampe in den Bestand gebaut, sowie ein entsprechendes WC.

Haustechnik

Alle WC-Anlagen, sowohl für die Lehrkräfte als auch für die Schüler und Schülerinnen, wurden kernsaniert. Die Schule erhielt eine flächendeckende Brandmeldeanlage.

Planungsbeginn: 2013

Baubeginn: 05 / 2015

Realisierung: mehrere Bauabschnitte

Fertigstellung: 06 / 2018

Leistungsphasen: 1-9